VORFREUDE
Die
Sterne leuchten am Abendhimmel, einige Passanten eilen in
dicke
Jacken gehüllt, am Fenster vorbei.
Draussen
ist es bitterkalt.
Vor
mir steht ein Rotweinglas halb gefüllt, im Kamin knistert
das
Feuer, es ist mollig warm.
Neben
dem Weinglas liegt die "Michelin - Karte 1:200000", man
kann
sie lesen wie ein Buch, ansehen wie ein Fotoalbum oder
betrachten
wie ein Kunstwerk von "Van Gogh".
Mit
dem Finger fahre ich durch Arles, den kleinen Fluss Richtung
Meer
entlang.
Hier
an der Biegung muss sie sein, die kleine Zugbrücke mit den
waschenden,
tratschenden, singenden, glücklichen Frauen am Ufer.
Das
Motorrad mit seinen zwei Zylindern brummt beruhigend unter
mir.
Ich fahre gleichmässig fast schwebend die Kurven am Fluss
entlang.
Möwen
begleiten mich, ihnen und mir streicht die warme süd-
ländische
Luft um die Nase, es riecht angenehm nach Lavendel,
je
salziger und frischer die eingeatmete Luft wird, um so
näher
bin ich dem Meer.
Asche
fällt direkt vor mir auf die Straße, nein es ist kein
Vulkan,
ich vergaß die Kippe im Aschenbecher auszudrücken.
Zum
träumen lege ich mich lieber ins Bett.
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